Donnerstag, 29. Juni 2017
Der Nachtwind hat in den Bäumen
Flickr: Philipp Zieger / CC BY-NC-ND 2.0 / Via creativecommons.org
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gefunden von Olga Oncken

Der Nachtwind hat in den Bäumen
Sein Rauschen eingestellt,
Die Vögel sitzen und träumen
Am Aste traut gesellt.

Die ferne schmächtige Quelle,
Weil alles andre ruht,
Läßt hörbar nun Welle auf Welle
Hinflüstern ihre Flut.

Und wenn die Nähe verklungen,
Dann kommen an die Reih
Die leisen Erinnerungen
Und weinen fern vorbei.

Daß alles vorübersterbe,
Ist alt und allbekannt;
Doch diese Wehmut, die herbe,
Hat niemand noch gebannt.

Autor: Nikolaus Lenau

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